Marta Pagans

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Hilfe! Welche Domain soll ich nehmen?

© Bild von Michael Podger via Unsplash

Wie finde ich den richtigen Domainnamen für mich als Übersetzerin? Diese Frage hat mich eine ganze Weile beschäftigt. Da bin ich nicht allein. Ich habe 11 Kolleginnen und Kollegen gefragt, wie sie sich damals entschieden haben. Ihre Erfahrungen, Pro- und Kontra-Argumente und Tipps teilen sie heute hier mit uns.

Fantasienamen als Domainname − Deine Kreativität ist gefragt

Else Gellinek

© Studio Wiegel, Münster

Stelle dich bitte kurz vor.

Ich bin deutsch-amerikanische Marketingübersetzerin und SEO-Texterin für US-Englisch, zunehmend im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt. Studiert habe ich nach einem Ausflug in die Welt des Buchhandels theoretische Linguistik und Psychologie. Ich bin seit 12 Jahren in der Übersetzungsbranche tätig.

Wie lautet deine Domain und wieso hast du dich damals dafür entschieden?

sprachrausch.com

Uff, das ist lange her 😊 Als ich mich selbstständig machte, erschien mir die Domainwahl extrem wichtig. Ich wollte eine Domain, die einen spielerischen Umgang mit Sprache ausdrückt, aber so offen ist, dass ich meine Dienstleistungen nicht starr festlegen muss. Ich habe viel (zu viel) Zeit mit Brainstormen verbracht und dann immer wieder geschaut, ob die Wunschdomain noch frei war. Für die engste Auswahl habe ich dann Bekannte nach Feedback gefragt. So bin ich schließlich bei sprachrausch.com gelandet. Die .de-Endung war damals noch nicht frei und so fiel die Wahl auf .com. Inzwischen habe ich beide Domains.

Welche Vorteile siehst du darin? Eventuell welche Nachteile?

Meine Domain hat sich bei der Evolution meines Profils gut bewährt und passt auch gut zu den SEO- und Textdienstleistungen, die ich inzwischen anbiete. Ich freue mich, dass ich mich nach so vielen Jahren noch nicht daran satt gesehen habe.

Ein kleiner Nachteil ist, dass ich öfter für Deutsch angefragt werde, weil manche den Fokus auf Englisch übersehen – vor allem, weil mein Name auf den ersten Blick eher Deutschsprachigkeit vermuten lässt. Aber davon profitiert dann einfach mein Netzwerk! Ich lebe in Deutschland und arbeite fast ausschließlich mit deutschsprachigen Kund*innen. Da wollte ich keinen englischen Domainnamen haben, wie Bsp. else-gellinek-translations.com.

Was würdest du jetzt Kolleg:innen empfehlen, die vor einer Domain-Wahl stehen?

Bedenkt, dass Ihr Eure Domains aus SEO-Gründen nicht überschnell wechseln solltet. Versucht also, eine zu finden, die Eure Tätigkeiten nicht zu eng beschreibt. So bleibt Euch noch Platz zum Wachsen. Und, trotzdem, es ist nur eine Domain – wichtiger sind Eure Dienstleistungen und Netzwerke und wie Ihr Euch vermarktet.

Website: www.sprachrausch.com

Twitter: https://twitter.com/Sprachrausch

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Mayra León

© Mayra León

Ich arbeite seit 2008 als freiberufliche Übersetzerin, hauptsächlich im technischen Bereich. Ich übersetze aus dem Deutschen, Englischen, Italienischen und Französischen ins Spanische. Seit Februar 2022 bin ich außerdem zertifizierte technische Redakteurin.

Für mich kam mein eigener Name als Domainname nicht infrage, da es eine kubanische Sängerin gibt, die genau so heißt wie ich und deren Domain www.mayraleon.com lautet. Obwohl andere Endungen wie .de oder .eu noch frei waren, habe ich befürchtet, dass ich auf einmal Anfragen für Konzerte bekomme oder dass ich damit potenzielle Kunden verwirre.

Letztlich habe ich mich für die Domain www.leontechtrans.com entschieden. Das ist im Grunde eine Kombination aus meinem Nachnamen und technical translation. Sie sollte zeigen, was ich hauptsächlich anbiete. Für die Endung .com habe ich mich entschieden, da sie die Website nicht mit einem bestimmten Ort verbindet und für internationale Kunden leichter zu merken ist.

Ich glaube, ein Vorteil ist, dass Besucher der Website eine Ahnung davon bekommen, was sie erwartet und worum es geht. So findet mich die richtige Klientel einfacher und weniger Leute landen versehentlich auf meiner Website. Nachteile sehe ich bislang keine.

Kolleginnen und Kollegen würde ich dazu raten, dass die Domain entweder ihren Namen enthalten sollte, um sie persönlicher zu machen, oder etwas, dass Rückschlüsse auf ihre Tätigkeit und/oder ihr Angebot erlaubt. Oder natürlich eine Kombination.

Darüber hinaus würde ich ihnen empfehlen, den Namen der Domain kurz zu halten und einen Namen auszuwählen, der sowohl leicht auszusprechen als auch leicht zu buchstabieren ist. Nützlich könnte es außerdem auch sein, Keywords einzubauen, die für die Website von Relevanz sind.

Falls sie eine bereits existierende Domain kaufen möchten, sollten sie vorsichtig sein und die Domain-History überprüfen.

Website: www.leontechtrans.com

LinkedIn: www.linkedin.com/in/mayra-león

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Montserrat Varela

© Montserrat Varela

Ich bin Übersetzerin und Lektorin für Spanisch aus dem Deutschen und dem Englischen mit den Schwerpunkten Marketing und Recht und mache derzeit die Prüfungen als staatlich geprüften Übersetzerin (bis Ende 2022).

Meine Domain heißt puntoyaparte. Ich habe mich für einen Kunstnamen entschieden, weil mein Name hier sehr exotisch ist und die Menschen sehr häufig Name und Nachname verwechseln. Eine Abkürzung wollte ich auch nicht. Und da ich Übersetzung und Lektorat anbiete, symbolisieren beide Wörter diese zwei Dienstleistungen. Was genau „punto y aparte“ bedeutet, habe ich hier erklärt (noch mit dem alten Logo).  

Der einzige Vorteil, den ich für mich sehe ist, dass das in Deutschland sehr einzigartig ist und dass man das nicht so leicht vergisst oder besser wiedererkennt. Als Nachteil sehe ich, dass man dann sich zwei Namen merken muss, die Marke und den Menschen dahinter. Wenn man aber Freiberufler*in ist und genug Online-Präsenz aufgebaut hat, verschmelzen aber beide mit der Zeit. Mit regelmäßigem und konstantem Content sei es in einem Social-Media-Kanal, oder mit einem Blog, oder Newsletter usw., lernen dich die Menschen kennen und das, was du anbietest. Mittlerweile trete ich bewusst mit beidem auf. Mit der Marke und der damit verbundenen Dienstleistung und ich als Mensch. 

Vor allem muss es dir gefallen, aber auch gut auszusprechen sein. Mein Domainname ist zwar unverwechselbar, aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass sie etwas schwer auszusprechen ist. Es gibt aber einen dritten Weg: Eine Keyword-Domain. In unserem Bereich ist das etwas schwierig, aber vielleicht bist du Spezialist*in für eine sehr interessante Nische oder ein Spezialwissen, womit du dein Business aufbauen kannst. Damals bei meiner Entscheidung habe ich es auch versucht, aber ich war ganz am Anfang und ganz grün hinter den Ohren, und deswegen hat mich diese Methode nicht überzeugt. Aber egal, wie du dich entscheidest (eigener Name, Kunstname, Dienstleistung/en bzw. Keywords): in erster Linie musst du zufrieden damit sein.

Website: https://www.puntoyaparte.de/

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/montserratvarela/

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Constanze Déus-Konrad

© privat

Ich habe an der Universität Tübingen Romanische Philologie und Rhetorik auf Magister studiert und als Stipendiatin zwei Auslandssemester in Barcelona und Toulouse verbracht. Nach mehreren Festanstellungen in Redaktion und Projektmanagement habe ich mich 2008 als freie Übersetzerin für Französisch und Spanisch selbständig gemacht und wohne mit meinem Mann in Frankfurt am Main. Zu meinen Schwerpunkten zählen Tourismus, Ernährung, Önologie und Medizin. Auf meine bisher einzige Romanübersetzung („Der Wirrwarr“ von Alexandre Anizy) bin ich besonders stolz.

Meine Website heißt www.condetranslations.de. Ich habe mir nicht allzu viele Gedanken über den Namen gemacht, habe aber natürlich darauf geachtet, dass es keine Konflikte mit bereits existierenden Markennamen gibt. Ich wollte etwas Internationales, das sich aus meinem Namen ableitet. Zudem denke ich, dass nicht wenige das Wort „conde“ vielleicht Spanisch als „Graf“ lesen und dass es damit etwas Edles, Hochwertiges ausdrückt. Mein zweiter Vorname lautet Barbara. Ich hatte also auch an „cobarde“ gedacht, was „Feigling“ bedeutet. Das wäre ganz witzig gewesen, aber inhaltlich nicht wirklich passend, denn zur Selbständigkeit gehört viel Mut. Und vermutlich wäre es auch von weit weniger Menschen verstanden worden.

Ich denke, der Vorteil ist, dass der Name international und sprechend ist. Man weiß – ganz gleich, welche Muttersprache man spricht – sofort, dass es um Übersetzungen geht. Allerdings ist es am Telefon manchmal etwas mühsam, den Namen der Website zu buchstabieren und zu erläutern.

Kolleginnen und Kollegen, die auf Domainsuche sind, sollten einfach auf ihr Bauchgefühl hören und keine Wissenschaft daraus machen. Rechtlich muss alles sicher sein, der Name darf also noch nicht anderweitig vergeben sein. Ideal ist es, wenn sofort ersichtlich wird, worum es geht, wenn der Name einprägsam ist und vielleicht durch ein Sprachspiel auch ein gewisses Bild vermittelt, so wie ich es intendiere. Ob es mir gelungen ist, mögen andere beurteilen.

Website: www.condetranslations.de

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/constanze-déus-konrad

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Übersetzungen, Sprachdienste, Translations − Deine Dienstleistung im Domainnamen

Luisa Callejón

© Kerstin Zillmer

Ich bin Übersetzerin und Dolmetscherin für Spanisch und Deutsch mit Leib und Seele. Zwei philologische Studien, eine staatliche Übersetzerprüfung, unzählige Weiterbildungen und 24 Jahren Berufserfahrung habe ich schon auf dem Buckel. Und dennoch: Ich liebe perfekte Texte in meiner Muttersprache Spanisch, gelungene Kommunikation und zufriedene Kunden wie am ersten Tag.

Meine Domain lautet callejon-sprachdienste.de. Ich verstehe mich als Profi in der zweisprachigen Kommunikation Deutsch-Spanisch und biete nicht nur Übersetzungen an, sondern weitere Sprachdienstleistungen - Dolmetschen, Lektorat, Transkreation. Daher schien mir das der richtige Domain-Name.

Seit einem Jahr biete ich auch Prüfungstrainings für Kandidat*innen auf die Staatliche Prüfungen für Übersetzer der verschiedenen Bundesländer an. Wie du siehst, bin ich breit aufgestellt und das soll sich im Domain-Name widerspiegeln.

Vorteil ist, dass schon der Domain-Name auf mein vielfältiges Angebot hinweist. Und dass man mich sofort bei meinem Namen findet.

Nachteil ist eindeutig die Länge. Ich bezweifele, dass viele Leute, wenn sie von meiner Domain erfahren, den vollständigen Namen eintippen. Copy-and-Paste geht es in diesem Fall deutlich schneller.

Auch stellt mein Nachname, der Teil der Domain ist, für Deutschsprachige manchmal eine phonetische Herausforderung dar. Das macht das Ansagen des Domains − zum Beispiel am Telefon − nicht leicht. Aber das ist es nunmal so allgemein mit meinen sonstigen Kontaktdaten.

Sich einen prägnanten Namen zu suchen, gerne einen Fantasienamen. Dieser muss nicht unbedingt die angebotenen Dienstleistungen gleich benennen, aber auch nicht auf den Holzweg führen. Nach einem SEO-freundlichen Domain-Namen sich umzuschauen, ist sicherlich ein betriebswirtschatlich wichtiger Aspekt. Aber vermutlich sind die meisten SEO-freundlichen Namen im Sprachmittlermetier schon vergeben. Oder man hat Glück!

Website: http://callejon-sprachdienste.de/

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/luisa-callejón

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Elena Sotres - Iuris Translate

© Privat

Unser Team von Iuris Translate besteht aus vier Übersetzerinnen, die sich auf die Übersetzung von Rechtstexten spezialisiert haben. Wir bieten juristische und beglaubigte Übersetzungen vom Deutschen ins Spanische und umgekehrt an.  

Unser Domain-Name lautet iuris-translate.com. Der Grundgedanke zu Beginn unserer Namenssuche war, dass wir unsere Dienstleistungen mit dem Domain-Namen nicht von vornherein einschränken wollten und gleichzeitig erkennbar sein sollte, was wir tun. 

Wir haben uns für die Domain iuris-translate.com entschieden, weil das lateinische „iuris" für unsere Zielgruppe, d.h. Anwälte, Notare und Juristen im Allgemeinen sehr gängig ist und in Kombination mit dem „translate“ in nur zwei Worten klar macht, worauf wir spezialisiert sind. 

Ein großer Vorteil ist für uns, dass der Domain-Name sowohl für unsere spanisch- als auch deutschsprachigen Kunden verständlich und leicht auszusprechen ist. Am Ende wog das schwerer als mögliche SEO-Vorteile eines Namens, der bestimmte Keywords enthält, wie in unserem Fall zum Beispiel „juristische Übersetzungen“. 

Wir würden bei der Suche immer auf einfache, leicht zu merkende Domain-Namen und eine vertrauenswürdige (.de, .es) und ggf. internationale Endung (.com) achten. Eine Domain sollte, finden wir, für das stehen, was man tut und die eigene Marke definieren.

Website: www.iuris-translate.com

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Dir gefallen diese Tipps?

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Caterina Saccani

© Caterina Saccani

Ich arbeite als freiberufliche Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin mit den Arbeitssprachen Italienisch, Deutsch, Englisch und Niederländisch. Außerdem betreibe ich ein kostenloses Online-Magazin zum Thema „nachhaltiges Leben und Arbeiten“.

Meine Domain (und die dazugehörige Mailadresse) enthalten meinen Markennamen: saccani-translations.com. Es war mir wichtig, meinen (italienischen) Nachnahmen als Teil einer starken Markenidentität einzusetzen – und zwar in Verbindung mit dem Wort „Translations“, als internationaler Sammelbegriff für Übersetzungen, Dolmetsch- und andere Sprachdienstleistungen, die ich ggf. noch anbieten wollte. Ich wollte es Kund:innen und Kolleg:innen, die ich bei Netzwerkveranstaltungen kennenlernte, zudem einfach machen, mich später im Netz ausfindig zu machen. Da ich deutschland- oder sogar europaweit die einzige Dolmetscherin bin, die Saccani heißt, war der Name noch nicht vergeben.

Da mein Nachname in unserer Branche nicht weitverbreitet ist, ist der Domainname auch ziemlich unverwechselbar. Außerdem ist er leicht am Telefon zu buchstabieren.

Da ich allerdings überwiegend auf dem deutschsprachigen Markt arbeite, überlege ich manchmal, ob es sinnvoller gewesen wäre, statt „Translations“ ein deutsches starkes Keyword zu nehmen, was weder vergeben noch zu teuer war.

Bei der Domain-Wahl finde ich es wichtig, die praktischen Aspekte nicht außer Acht zu lassen: Kann man sich den Namen leicht merken? Ist er einfach zu buchstabieren, wenn man die Kunden am Telefon auf die Seite bzw. die Mailadresse verweisen möchte?

Website: saccani-translations.com

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/caterina-saccani

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Die Personenmarke im Vordergrund − dein eigener Name als Domainname

Iris Heldensen

© Privat

Ich bin freiberufliche Übersetzerin und Transkreatorin in den Sprachkombinationen EN>DE, DE>EN & IT>DE und mittlerweile seit über 13 Jahren selbstständig.

Meine Domain ist mein Nachname: www.heldensen.de. Als ich mich für die Domain entschieden habe, hatte ich keine Ahnung von der ganzen Materie. Simpel und einprägsam sollte sie sein. Über die Endung habe ich mir kaum Gedanken gemacht – es war für mich automatisch .de, weil ich in Deutschland lebe.

Der eigene Name bietet sich da immer an – und ich hatte aber auch das Glück, einen sehr individuellen Nachnamen zu tragen. Weltweit existieren meines Wissens nur 7 Personen, die so heißen (und alle gehören zu meiner unmittelbaren Familie). Dazu muss ich etwas ausholen: Meine Schwiegerfamilie stammt aus dem Iran und hieß ursprünglich Mojahedpour. Mein Schwiegervater war Augenarzt und irgendwann in den 1980ern der Komplexität des Namens überdrüssig. Er beschloss, den Namen offiziell eindeutschen zu lassen. Wörtlich bedeutet Mojahedpour „der Sohn des Helden“ und es gab oder gibt wohl gewisse amtliche Regeln zur Übersetzung von Namen, damit diese eben nicht wie eine wörtliche Übersetzung klingen. In der Familie (mit seiner Frau und 3 Söhnen) wurde dann abgestimmt. Und so wurde Mojahedpour ➡ der Sohn des Helden ➡ Heldensohn ➡ Heldensen.

Ich habe diesen somit quasi künstlich geschaffenen Namen später geheiratet, was sich bei der Domainwahl dann als äußerst nützlich herausstellte.

Natürlich ist das nicht mit jedem Namen so einfach, aber für mich war die Domain die beste Wahl. Sie ist einprägsam und kurz und wird immer mit mir als Person in Verbindung gebracht. Und bei einer manuellen Eingabe kann es kaum zu Tippfehlern kommen.

Mein Tipp ist gleichzeitig mein Grundsatz: KISS – keep it short and simple. Die Sache auch nicht überanalysieren und nicht zu kompliziert denken – die einfachste Lösung liegt manchmal sehr nah.

Website: www.heldensen.de

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/iris-heldensen

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Nina Osmers

© Privat

Ich bin Übersetzerin für die Sprachrichtungen EN/NL>DE für Medizin, Marketing und Medien. Nach 18 Jahren Festanstellung habe ich mich 2018 selbständig gemacht – die beste Entscheidung überhaupt!

Meine Domain lautet ninaosmers.de. Ich habe ehrlich gesagt nicht eine einzige Sekunde darüber nachgedacht. Für mich war klar, dass meine Website heißen soll wie ich. Da ich auch keinen besonderen Firmennamen habe, war das irgendwie naheliegend.

Welchen Vorteil sehe ich darin? Wer meinen Namen kennt, kann sich auch meine Website merken.

Wenn man internationale Kunden ansprechen möchte, würde ich auf deutsche Begriffe wie „uebersetzungen“ o.ä. verzichten. Vor dem Hintergrund, dass die Domain auch in E-Mail-Adressen verwendet wird, würde ich kürze Varianten gegenüber längeren bevorzugen und vor das @ etwas Griffiges wie „info“, „work“, „jobs“ oder „hello“ setzen.

Nicht so schön finde ich kryptische Abkürzungen, die sich nicht jedem auf den ersten Blick erschließen. Ich bin in der Hinsicht zwar kein Profi, aber ich glaube, dass die Domain letztendlich zweitrangig ist. Wichtiger ist, dass man seine Keywords geschickt in der Meta Description und in den Überschriften platziert und auch eventuelle Fotos entsprechend beschriftet, um über Suchmaschinen besser gefunden zu werden.

Website: https://ninaosmers.de/

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Thomas Baumgart

© Privat

Als Übersetzer und Konferenzdolmetscher arbeite ich in den Sprachen Deutsch, Spanisch und Polnisch. Ich absolvierte mein Studium am FTSK Germersheim, wo ich seit 2019 auch lehre. Meine Fachgebiete sind bestätigte Übersetzungen, Technik und IT.

Noch bevor ich als freiberuflicher Übersetzer und Konferenzdolmetscher durchstartete, informierte ich mich unter anderem über das Thema (Online-)Marketing, da mir bewusst war, dass es zu Beginn darauf ankommt, sich auf dem Markt zu positionieren und einen Kundenstamm aufzubauen.

Somit stellte sich mir auch sehr früh die Frage nach einem ansprechenden Webauftritt und einer entsprechenden Domain. Meine lautet: thomasbaumgart.eu. Für mich ist es wichtig, dass meine Kundschaft weiß, mit wem sie es zu tun hat. Ich bin weder ein multinationales Unternehmen noch eine anonyme Agentur, sondern Freiberufler, was ich gar nicht verstecken möchte. (Aus diesem Grund verzichte ich auf meiner Website auch auf das noch heute anzutreffende Pluralis Majestatis.) Als Freiberufler stehe ich für eine unkomplizierte, direkte und transparente Kommunikation und beste Qualität aus einer Hand. Es stand für mich sehr früh fest, dass ich meinen Namen in der Webadresse nutzen möchte. Ganz nach dem bekannten Werbespruch: Dafür stehe ich mit meinem Namen.

Die Top-Level-Domain „.eu“ war ursprünglich eine Notlösung, da thomasbaumgart.de zum damaligen Zeitpunkt anderweitig vergeben war. (Heute ist meine Website auch unter thomasbaumgart.de zu erreichen.) Mein Webhosting-Anbieter bot mir Dutzende Alternativen an, die mich nicht wirklich ansprachen. Als ich auf „.eu“ gestoßen war, wusste ich: Das ist es. Es war zwar, wie gesagt, nicht meine Wunschlösung, aber mittlerweile habe ich mich mit der Domain angefreundet, da sie für mich Weltoffenheit und einen europäischen Geist ausstrahlt. Manche Kunden sagen mir auch, dass sie (positiv) überrascht sind, wenn sie die Endung „.eu“ wahrnehmen. Ich denke, diese Domain-Endung ist besonders und was besonders ist, bleibt im Kopf.

Website: https://thomasbaumgart.eu/

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/thomasbaumgart

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Annika Lamer

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Ich bin freiberufliche Schreibtrainerin und Sachbuchautorin und gebe Workshops zu den Themen lebendiges Schreiben, kreatives Texten und Rechtschreibung.

Als ich mich 2011 als Texterin selbstständig machte, war ich der – damals üblichen – Überzeugung, als Freiberuflerin bräuchte ich einen Unternehmensnamen. Damit könnte ich am besten herausstechen und gleich die Kreativität beweisen, die man fürs Texten braucht.

Der Name sollte aus zwei Bestandteilen bestehen: einem Wort, das aufs Texten verweist, und einem gegenständlichen Begriff, der beim Leser oder der Leserin ein Bild wachruft.

Ein Wortspiel mit „Text“ oder „Wort“ wollte ich nicht nehmen; davon gab es schon zu viele. So kam ich auf „Zeile“ und schließlich auf die Kombination „Zeilenvogel“. Damit hatte ich auch gleich das Thema für mein Logo und weiteres Bildmaterial: ein Vogel, der auf einer geschwungenen Zeile aus lateinischem Blindtext sitzt.

Meine erste Domain lautete also www.zeilenvogel.de.

2012 gründete ich meinen Blog, in dem ich bis heute Schreibtipps gebe. Er half mir, mir einen Namen zu machen. Nach und nach rückte ich als Person in den Vordergrund. Als meine Website 2014 ein Relaunch bekommen sollte, entschied ich, bei der Gelegenheit auf meinen Klarnamen zu wechseln. Ziel war es, dass die Leute meinen Auftritt direkt mit meinem Namen verknüpfen – und damit mit mir als Person.

Meine Domain www.annika-lamer.de zu nennen, hieß auch: Wenn ich für euch texte (heute: Workshops gebe), geschieht das auf ganz bestimmte Annikaweise. Für mich war es die richtige Entscheidung auf dem Weg, meinen Namen zur Marke zu machen. Die technische Seite des Domainwechsels übernahm meine Webdesignerin, es hat alles reibungslos geklappt.

Wenn du bereits in den Social Media aktiv bist oder es vorhast, lohnt es sich auf jeden Fall, über deinen eigenen Namen als Domainnamen nachzudenken. Ansonsten kannst du diesen Schritt aber auch immer noch später gehen.

Website: www.annika-lamer.de

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/annika-lamer/

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Marta Pagans

© Marta Pagans

Folgst du diesem Blog schon eine Weile? Dann kennst du mich bestimmt. Falls nicht: Mein Name ist Marta Pagans. Seit vielen Jahren übersetze ich aus dem Deutschen und Englischen ins Spanische oder Katalanische. Angefangen habe ich als audiovisuelle Übersetzerin. Später kamen Marketing und Werbung bzw. Transkreation dazu. Heute berate ich Übersetzerkollegen und Kolleginnen auf dem Weg zu mehr Sichtbarkeit und besserem Zeit- und Selbstmanagement.

Soll ich dir etwas verraten? Ich habe mich damals für meinen Namen als Domainname entschieden, weil mir nichts Besseres eingefallen ist. Ja, ganz schön prosaisch.

Ein prägnanter und gut zu merkender Domainname? Ich habe nichts gefunden, was mir gefällt und sowohl für meine Kunden in Deutschland als auch für meine Kunden in Barcelona passen würde.

Eine Domain auf Englisch hätte den Eindruck erwecken können, dass ich aus dem Deutschen ins Englische übersetze oder umgekehrt. Mit diesen Sprachen arbeite ich zwar, aber immer als Ausgangssprachen.

Mit der Domainendung ging es mir ähnlich. Ich wollte mich nicht auf ein Land festsetzen. Am Ende wurde es „.com“. Nein, nicht besonders schön.

In Nachhinein war das die richtige Entscheidung. Mit meinem Namen bin ich flexibel geblieben. (Dass ich eines Tages Seminare und Beratungen anbieten würde, hätte ich nie für möglich gehalten).

Mein Name als Domainname unterstreicht mich als Personenmarke. Damit zeige ich mich eindeutig als Soloselbständige. Meine Kundinnen und Kunden schätzen besonders, dass ich mich immer höchstpersönlich um ihren Auftrag kümmere. Wie sagt der Herr in der Werbung? Dafür stehe ich mit meinem Namen!

Stehst du jetzt vor der Domain-Entscheidung? Dann wären meine Tipps:

  • Überlege es dir gut, aber nicht ewig. Setze dir eine Frist und triff eine Entscheidung. Egal welche.

  • Wenn es halbwegs praktikabel ist, nimm deinen Namen. So bleibst du am flexibelsten. Denn wie sagt man auf Spanisch so schön? ¡La vida da muchas vueltas!

  • Falls du einen Namen mit Schreibfehlergarantie hast, würde ich eine Mischform in Erwägung ziehen. Die wunderbare Karin Cvrtila hat sich zum Beispiel für https://tiladigital.com entschieden.

  • Konzentriere dich lieber darauf, eine schöne und informative Website zu gestalten, in der du deine Leistungen und vor allem dich als Expertin oder Experte präsentierst.

  • Am Ende ist der Domainname nur eine kleine Schraube. Das Wichtigste ist, was du daraus machst.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

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